Sprachhaus Eberswalde Praxis für Logopädie Katharina Herrklotsch
GLOSSAR

Fachbegriffe kurz erklärt  ∙ in alphabetischer Reihenfolge ∙ mit ergänzenden Verweisen

 

 

 

 

Eine Aphasie (griechisch: aphasía – Sprachlosigkeit) ist eine erworbene Störung der Sprache aufgrund einer Schädigung in der dominanten, meist der linken Hemisphäre des Gehirns. Aphasien treten nach verschiedenen Erkrankungen (Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Gehirnblutung, Tumore, entzündlichen Erkrankungen, Intoxikation) nach dem Spracherwerb auf. Sie verursachen Beeinträchtigungen  beim Sprechen, Verstehen, Schreiben und/oder Lesen, aber auch im nichtsprachlichen Bereich.

Aphasie

 

Mit Artikulation (lat. articulare = deutlich aussprechen) bezeichnet man das Realisieren menschlicher Sprachen durch die Artikulationsorgane, also den neuro-muskulären Vorgang des Sprechens bzw. des Gebärdens. Bei Lautsprachen ist mit Artikulation die Sprechbewegungen der Artikulationsorgane gemeint.

Artikulation

 

Artikulationsstörungen sind Aussprachestörungen. Es bestehen Probleme, Laute altersentsprechend korrekt zu bilden und/oder zu verwenden. Es können einzelne oder mehrere Laute oder Lautklassen  fehlgebildet, ersetzt oder ausgelassen werden. Es gibt phonetische und phonologische Störungen.
(→ Sprachstörung, Sprechstörung, phonetische Störungen, phonologische Störungen)

Artikulationsstörungen

 

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen sind Hörstörungen, deren Ursache eine Störung
der Hörnerven ist, also nicht der Hörorgane. Der Hörnerv leitet Schall-Informationen  zur Verarbeitung
an das Großhirn. Dabei kann es zu Problemen bei der Lokalisation (Richtung und Entfernung der Schallquelle), bei der Diskrimination (Unterscheiden verschiedener Schallquellen) oder der Selektion (Herausfiltern einer Schallquelle) sowie beim Dichotisches Hören (beidohriges Hören) kommen.

auditive
Wahrnehmung
s- und Verarbeitungsstörung

 

Aussprache (auch: Lautung) wird die tatsächliche Lautgebung von Wörtern der gesprochenen Sprache genannt. In den meisten Sprachen ist die offizielle Aussprache normiert, Alltagssprache und regionale Dialekte weichen davon ab.

Aussprache

 

Ein Cochlea-Implantat ist ein elektronisch-medizintechnisches Gerät, das die Funktion des Innenohrs übernimmt. Im Unterschied zu Hörgeräten, die die Lautstärke von Geräuschen erhöhen, übernehmen Cochlea-Implantate die Funktion der beschädigten Teile des Innenohrs (der Cochlea), um Audiosignale über den Hörnerv ans Gehirn zu übertragen. Sie werden genutzt, wenn selbst mittels bester schallverstärkender Hörgeräte kein ausreichendes Sprachverstehen mehr erzielt werden kann.

Cochlea Implantat

 

Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist eine eigenständige, visuell-manuelle Sprache, in der gehörlose und schwerhörige Personen in Deutschland und in Luxemburg kommunizieren können. Die Grammatik unterscheidet sich grundlegend von derjenigen der deutschen Lautsprache. Zur Kommunikation werden neben Körperhaltung und Mimik vor allem Gebärden verwendet. Als Hilfsmittel für Eigennamen dient ein Fingeralphabet. (→ Lautsprachbegleitende Gebärde)

Deutsche Gebärdensprache (DGS)

 

Dysarthrie ist ein Oberbegriff für Störungen der Sprechmotorik, Phonation und Sprechatmung, die durch erworbene Schädigungen des Gehirns bzw. der Hirnnerven und der peripheren Gesichtsnerven verursacht werden. Dabei sind die am Sprechvorgang beteiligten Muskeln und Organe intakt, ebenso das sprachliche Wissen. Gestört ist lediglich die motorische Steuerung der Artikulationsorgane (Lippen, Zunge, Kiefer, Gaumensegel), die Atmung und/oder der Kehlkopf. (→ Sprechstörungen, → Phonation)

Dysarthrie

 

Dysarthrophonie ist eine Form der Dysarthrie. In diesem speziellen Fall ist hauptsächlich die Stimme betroffen. (→ Dysarthrie)

Dysarthrophonie

 

Dysgrammatismus ist eine Sprachentwicklungsstörung. Sie bezeichnet eine Teilproblematik einer kindlichen Spracherwerbsstörung, bei der Kinder nicht in der Lage sind, morphologisch und syntaktisch Sätze entsprechend ihrer Bezugssprache und altersgemäß zu bilden.  (→ Sprachentwicklungsstörung)

Dysgrammatismus

 

Dyslalie ist ein Oberbegriff für Störungen der Aussprache bzw. der Artikulation im phonetischen oder im phonologischen Bereich. (→ Sprachstörung, → Sprechstörung, → Aussprache,  → Artikulation)

Dyslalie

 

Dysphagien sind funktionelle Schluckstörungen bei neurologischen Erkrankungen, Muskel- oder Nervenkrankheiten, Erkrankungen im Hals und Rachen oder krankhaften Veränderungen der Speiseröhre.  (→ Schluckstörungen, → Facio Orale Trakt Therapie, → Funktionelle Dysphagie-Therapie)

Dysphagie

 

Dysphasien sind Sprachverarbeitungsstörungen. Dabei ist das Sprachsystem als solches meist intakt. Gestört sind mentale Werkzeuge, die für eine effektive Verwendung der Sprache erforderlich sind – wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und anderes.

Dysphasie

 

→ Stimmstörungen

Dysphonie

 

Das Erlanger Modell wurde in den 1990er Jahren auf Basis der funktionalen Gesangspädagogik entwickelt. Durch die Verbindung von Bewegung und Stimme wird die physiologische Stimmgebung trainiert und
die Funktion für den Patienten nachvollziehbar gemacht. Der Patient kann so das Stimmverhalten beurteilen und verändern. (→ Funktionales Stimmtraining)

Erlanger Modell

 

Die Facio Orale Trakt Therapie (F.O.T.T.®) ist eine multidisziplinäre Methode, die bei Einschränkungen der Mimik, der oralen Bewegung, bei Schluck- und Atembeschwerden sowie bei Problemen der Stimmbildung infolge von Entwicklungsstörungen oder neurologischen Erkrankungen eingesetzt wird. Sie verknüpft die Sprachtherapie mit verschiedenen weiteren Behandlungskonzepten und bezieht sich vor allem auf die Hauptbereiche Ernährung, Mundhygiene, nonverbale Kommunikation und Sprache.  (→ Dysphagie)

Facio Orale Trakt Therapie

 

Als eine Fazialisparese wird eine Lähmung der Gesichtsmuskulatur bezeichnet. Sie basiert auf einer Nervenschädigung, bei der der Gesichtsnerv direkt geschädigt  oder von einer Schädigung innerhalb des Gehirns mitbetroffen ist.Fazialisparese

 

Ein Fetales Alkoholsyndrom wird durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ausgelöst.
Es ist gekennzeichnet durch körperliche und geistige Schäden, Fehlbildungen und Mangelentwicklung in unterschiedlicher Ausprägung und ist nicht heilbar. Mit fachgerechter Förderung und Unterstützung kann den Betroffenen jedoch das Leben erleichtert werden – z. B. bei der Sprachentwicklung.

Fetales
Alkoholsyndrom

 

Funktionales Stimmtraining bedeutet die Bildung und Entwicklung der menschlichen Stimme auf Grundlage von natürlichen physiologischen Gesetzmäßigkeiten der Stimmfunktion. Ziel ist eine bewusste Kontrolle über ein unwillkürlich arbeitendes Muskelsystem. (→ Erlanger Modell, → Stimmstörungen)

Funktionales Stimmtraining

 

Die Funktionelle Dysphagie-Therapie kombiniert restituierende Techniken, kompensierende Maßnahmen und adaptierende Verfahren, um die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit bei Schluckstörungen zu verbessern. Restituierenden Techniken verbessern am Schlucken beteiligte Bewegungen und Funktionen. Kompensierende Maßnahmen (z. B. eine Haltungsänderung des Kopfes oder spezielle Schlucktechniken) helfen, das Schlucken sicherer und effektiver zu machen. Adaptive Verfahren umfassen die geeignete Zubereitung und Darreichung von Nahrung und Flüssigkeiten ggf. mit Hilfsmitteln, um eine ausreichende und sichere Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit zu ermöglichen.  (→ Dysphagie)

Funktionelle
Dysphagie-Therapie

 

KoArt® ist eine stufenförmig aufgebaute Therapie zur Behandlung Verbaler Entwicklungsdyspraxie. In kleinen Schritten und mit vielen Wiederholungen werden Sprachlaute vom Einzellaut über sinnfreie Silben bis zum Wort aufgebaut.  (→ Verbale Entwicklungsdyspraxie)

KoArt®

 

Die Lautsprachbegleitenden Gebärden (LBG) ist ein Kommunikationsystem, bei dem jedes Wort in der Lautsprache mit Gebärden unterstützt wird, um die Lautsprache besser sichtbar zu machen. Dafür werden die Gebärden der Deutschen Gebärdensprache genutzt, jedoch die Grammatik der Lautsprache beibehalten. Deshalb gibt es für die Lautsprachbegleitende Gebärden zusätzliche Gebärden  für Artikel, Adverbien, Verbbeugungen oder Steigerungsformen, die in der Deutschen Gebärdensprache auf andere Weise ausgedrückt werden. Diese Kommunikationsform wird von vielen Schwerhörigen, Ertaubten oder lautsprachlich orientierten Gehörlosen verwendet.  (→ Deutsche Gebärdensprache)

Lautsprachbegleitende
Gebärden (LBG)

 

Die Händigkeit, also die Präferenz der rechten oder linken Hand, wird durch die Dominanz der gegenseitigen Hirnhälfte erklärt. Wird eine Linkshändigkeit erst spät oder nicht erkannt, kann eine erzwungene Umschulung auf Rechtshändigkeit zu Folgeproblemen führen, u. a. Sprachstörungen oder Wortfindungsstörungen. (→ Sprachstörungen)

Linkshändigkeit

 

Die Manuelle Schlucktherapie untersucht und befasst sich nach Erkrankungen systematisch mit allen Methoden und Techniken der Schluckrehabilitation, bei denen die Hände der Therapeuten zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die Funktionen der zum Schlucken nötigen Strukturen zu mobilisieren, um das Schlucken und die lebenswichtige Funktion der Atmung zu fördern. (→ Schluckstörungen)

Manuelle Schlucktherapie

 

Als manuelle Stimmtherapie wird Methode bezeichnet, bei der funktionelle Störungen der Atem-, Artikulations-, Stimm- und der am Schluckakt beteiligten Organe und Muskulatur manuell behandelt werden. Ziel ist es, die Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit dieser Strukturen zu verbessern, insbesondere bei Spannungsunterschieden, Bewegungseinschränkungen oder Druckschmerz der betroffenen Muskulatur.

Manuelle
Stimmtherapie

 

Diese Behandlungsmethode für Kinder mit hochgradigen Störungen der Sprachentwicklung  wurde von Mildred McGinnis (1892–1966) entwickelte. Während ihrer Arbeit als Lehrerin an der Schule für Gehörlose des "Central Institute für the deaf" in Washington traf sie auf Kinder, die nicht sprechen konnten, obwohl sie gut hörten. Diese Kinder behandelte sie mit dem Ziel, ihnen das Sprechen, Lesen und Schreiben zu vermitteln. MCGinnis leitet bis zu ihrer Pensionierung 1963 die Abteilung für Sprachtherapie an diesem Institut. (→ Verbale Entwicklungsdyspraxie, → Sprachentwicklungsstörung)

McGinnis-Methode

 

Unter Mehrsprachigkeit versteht man den Erwerb kommunikativer Fähigkeiten zeitgleich in mehr als einer Sprache. Der Spracherwerb ist für jedes Kinder eine komplexe, störanfällige Entwicklungsaufgabe.
Im Zuge des Mehrspracherwerbs kann es zu Auffälligkeiten kommen, z. B. das mehrsprachige Kinder über viele Wörter in nur einer ihrer Sprachen verfügen. Ein oft geringerer Wortschatzumfang sowie Fehler im deutschen Satzbau sind häufig auf unterschiedliche Spracherfahrungen mit Sprechern der jeweiligen Sprachen zurückzuführen. Wie bei einsprachigen Kindern kann es bei mehrsprachigen Kinder aber auch zu Sprachentwicklungsstörungen kommen. (→ Sprachentwicklungsstörungen)

Mehrsprachigkeit

 

MODAK® (MODalitäten-AKtivierung) ist ein Therapieprogramm, das die Klinische Linguistin Luise Lutz für die Behandlung von Aphasien entwickelt hat. Die der Aphasie zu Grunde liegenden neurophysiologischen Störungen werden im systematischen Übungsvorgehen therapiert, sodass sich alle sprachlichen Modalitäten – Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben – verbessern und zunehmend normalisieren.  (→ Aphasie)

MODAK®

 

Mutismus ist eine Sprechstörung, eine Sprechhemmung. Kinder/Jugendliche/Erwachsene verstummen unter bestimmten Bedingungen oder gegenüber bestimmten Personen (selektiver Mutismus) oder gänzlich (totaler Mutismus). Dabei handelt es sich nicht um eine bewusste Entscheidung, sondern um die unbewusste, emotionale Lösung eines Problems, für das die Betroffenen keine andere Lösung kennen.

Mutismus

 

Die myofunktionelle Therapie beinhaltet die therapeutische Überwindung einer muskulären Bewegungs- und Muskelspannungsstörung aufgrund einer nicht organisch bedingten Störung des Muskelgleichgewichts im Mund-/Gesichtsbereich. Infolge myofunktioneller Störungen wie falschen Bewegungsmustern von Sprechorganen wie der Zunge und den  Lippen können u. a. Artikulationsprobleme (Lispeln) und/oder eine verwaschene Aussprache, Kiefer-/Zahnfehlstellungen, Kiefergelenksprobleme, aber auch Schluckstörungen auftreten. (→ Schluckstörungen, → Sprechstörung)

myofunktionelle
Therapie
myofunktionelle
Störungen

 

Bei neurologischen Störungen handelt es sich um Störungen infolge einer Erkrankungen des Nervensystems. Dazu gehören unter anderem Schluckstörungen, Sprach- und Sprechstörungen.
(→ Sprachstörungen, → Sprechstörungen, → Schluckstörungen)

neurologische Störungen

 

Unter Phonation versteht man den Vorgang der kontrollierten Stimmtonerzeugung durch die im Kehlkopf befindlichen Stimmlippen   (→ Sprechstörung, → Artikulation, → phonetische Störung)

Phonation

 

Bei phonetische Störung handelt es sich um eine Sprechstörung, bei der die Artikulation betroffen ist. Im Gegensatz dazu ist die phonologische Störung eine Sprachstörung, das sprachliche Wissen ist betroffen. Beide Formen können gemischt auftreten.   (→ Sprachstörung, → Sprechstörung, → Artikulation)

phonetische Störung

 

Bei phonologischen Störungen handelt es sich um eine Sprachstörung, bei der das sprachliche Wissen betroffen ist. Bei phonologischen Störung werden Laute ersetzt, vertauscht, ausgelassen oder fehlgebildet, sodass eine Veränderung der Wortbedeutung erfolgt. Im Gegensatz dazu ist die phonetische Störungen eine Sprechstörung, die Artikulation ist betroffen. Beide Formen können gemischt auftreten. (→ Sprachstörung, → Sprechstörung, → Artikulation)

phonologische Störung

 

Poltern ist eine Störung des Redeflusses. Das Sprechen ist schwer verständlich. Das Sprechen ist  unregelmäßig, der Sprechrhythmus gestört, die Anläufe sind ruckhaft und schnell, die Satzmuster oft fehlerhaft. Neben dem überhasteten Sprechen sind Lautverschmelzungen typisch, es werden oft Silben verschluckt. Das Sprechen hört sich nicht fließend an und wirkt unverständlich.  (→ Sprechstörungen)

Poltern

 

Psycholinguistisch orientierte Phonologie-Therapie ist ein Therapieverfahren für phonologische Störungen. Bei diesem Konzept steht die Kontrastierung aller vom Prozess betroffenen Ziel- und Ersatzlaute und deren Visualisierung durch Lautsymbolbilder im Mittelpunkt. (→ Sprachstörung, → phonoligische Störung)

Psycholinguistisch
orientierte Phonologie-
Therapie

 

Schluckstörungen umfassen alle Störungen infolge von Beeinrächtigungen der am Schluckakt beteiligten Strukturen. Ursache sind Erkrankungen und Leiden im Bereich der Mundhöhle, des Rachens, der Speiseröhre und des Mageneingangs sowie neurologische Probleme oder psychische Störungen. Es gibt funktionelle und organisch bedingte Schluckstörungen  (→ myofunktionelle Störungen, → Dysphagie)

Schluckstörungen

 

Zum Beispiel beim Einsatz einer Trachealkanüle sammelte sich Sekret im Mund-Nase-Rachen-Raum. Um u. a. Keimbildung vorzubeugen, muss dieser gereinigt werden. Dafür setzen Therapeuten individuell an den Patienten angepasste Methoden ein.  (→ Trachealkanüle, → Trachealkanülen-Management)

Sekret-Management

 

Semantisch-lexikalische Störungen betreffen die nicht altersgemäße Entwicklung von aktivem und passivem Wortschatz bei Kindern sowie die Qualität des Wortschatzes und den Wortabruf. Damit einher gehen Probleme, sich angemessen auszudrücken bzw. Äußerungen anderer Personen zu verstehen. Neben Aussprachestörungen bestehen oft zusätzlich Wortschatz- und Wortfindungsstörungen, sodass sich ein Kind sich scheinbar nicht ausdrücken kann.  (→ Sprachentwicklungsstörungen)

semantisch-lexikalische
Störungen

 

SpAT® (SprechApraxieTherapie) ist ein Therapiekonzept, das die Sprachheilpädagogin Karen Lorenz für PatientInnen nach Hirnverletzungen entwickelt hat, die an einer Aphasie und zusätzlich an einer Sprechapraxie leiden. Das  Behandlungskonzept SpAT ist eng gekoppelt an das Aphasietherapie-Konzept MODAK®.   (→ Aphasie, → Sprechapraxie, → MODAK®)

SpAT®

 

Eine Sprachstörung ist eine Störung der gedanklichen Erzeugung von Sprache. Sprachaufbau und Sprachvermögen sind beeinträchtigt. Dazu zählen Sprachentwicklungsstörungen, Sprachabbau oder Sprachverlust durch  Erkrankungen, Störungen der Schriftsprache und des Sprachverständnisses.           Im Gegensatz zur Sprachstörung ist bei einer Sprechstörung die motorische Erzeugung von Lauten betroffen. (→ Sprechstörung, → Sprachentwicklungsstörung, → Aphasie, → Dysphasie)

Sprachstörungen

 

Als Sprachentwicklungsstörung wird jegliche Auffälligkeit oder Problematik während des kindlichen Spracherwerbs bezeichnet. Dazu gehören z. B. das Sprachverständnis, die Lautbildung, das Verständnis der Wortbedeutung, der Wortschatz und Wortabruf, die Grammatik und die Wortbildung.

Sprachentwicklungs-
störung

 

Sprachverständnisstörungen sind Sprachentwicklungsstörungen, die nur im rezeptiven Bereich vorliegen. Das bedeutet, dass ein Kind Sprache nicht altersentsprechend verstehen kann, es antwortet z.B. nicht adäquat auf die ihm gestellten Fragen.   (→ Sprachenwicklungsstörungen)

Sprachverständnis-störungen

 

Die Sprechapraxie ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich in der Artikulation,
in der Lautfindung, in Sprechmelodie und -rhythmus und im Sprechverhalten. Betroffenen zeigen eine große Unzufriedenheit mit ihrem eigenen Sprechen. Das für sie anstrengende Sprechen führt zu mimischen Mitbewegungen, gepresster Stimme oder Anspannungen der Hals- und Gesichtsmuskulatur.
Eine Sprechapraxie tritt bei einer Schädigung der für die Sprache verantwortlichen Areale des Gehirns auf.

Sprechapraxie

 

Eine Sprechstörung ist die Unfähigkeit, Sprachlaute korrekt zu formen und fließend zu artikulieren. Im Gegensatz zur Sprachstörung sind hier nur die motorisch-artikulatorischen Fertigkeiten beeinträchtigt, das Sprachvermögen an sich ist jedoch intakt. Zu den Sprechstörungen gehören Störungen des Redeflusses und der Sprechmotorik (→ Dysarthrie, → Stottern, → Poltern)

Sprechstörungen

 

Stimmstörungen umfassen alle Schwierigkeiten bei der Stimmerzeugung. In unterschiedlichem Maß ist
dabei die Stimme verändert, sie kann von rau über heiser bis piepsig klingen. Ursache für Stimmstörungen können veränderte oder beschädigte Organen sein (z. B. Kehlkopfentzündung). Aber auch die Art und Weise, wie man seine Stimme benutzt, und psychologische Ursachen können zu einer funktionellen Stimmstörung führen, die keine organische Ursachen hat.

Stimmstörungen

 

Stottern ist eine Sprechstörung. Es zeigt sich als eine Störung des Redeflusses, die durch häufige Unterbrechungen des Sprechablaufs, durch Wiederholungen von Lauten, Silben und Wörtern gekennzeichnet ist. Die Störung basiert nicht oder nicht nur auf einer motorischen Fehlfunktion, sondern beruht auch auf einer speziellen Verarbeitungsstruktur des Gehirns. Stottern gilt als therapierbar, jedoch nicht als heilbar.  (→ Sprechstörungen)

Stottern

 

Eine Stroke Unit ist eine spezielle Organisationseinheit innerhalb eines Krankenhauses zur Erstbehandlung von Schlaganfallpatienten. Sie zielt auf schnellstmögliche intensivmedizinischen Behandlung der Patienten, zur Frühförderung werden bei Bedarf auch Logopäden hinzugezogen.

Stroke unit

 

TAKTKIN®  (TAKTil-KINästhetische Reize) ist ein Therapieansatz zur Behandlung sprechmotorischer Störungen wie Dysarthrien und Sprechapraxien bei Kindern. Durch manuelle Reize des Therapeuten an der Gesichts- und Sprechmuskulatur des Patienten werden Artikulationshilfen zum Auffinden der Artikulationsstelle, der Artikulationsart  sowie des Artikulationsmodus gegeben und die Mund- und Zungenmotorik zielgerichtet beeinflusst.  (→ Dysarthrie, → Sprechapraxie, → Artikulation)

TAKTKIN®

 

Eine Trachealkanüle ist ein kurzer, gekrümmter Schlauch, der in die Luftröhre eingesetzt wird, um bei bestimmten Symptomen, Krankheiten oder Therapieverfahren die Atmung zu ermöglichen oder zu erleichtern. Die Trachealkanüle greift in anatomische Strukturen ein, die für den Schluckakt von Bedeutung sind. Sie  lenkt die Atmung um und umgeht den gesamten Bereich des Kehlkopfes und Rachens, so dass die Phonation beeinflusst wird.  (→ Trachealkanülen-Management, → Sekret-Management, → Phonation)

Trachealkanüle

 

Das Trachealkanülen-Management ist ein Teilbereich der Therapie von Patienten mit Trachealkanüle.
Häufig ist eine Dekanülierung das Ziel einer solchen Therapie. Damit das Entfernen der Trachealkanüle erfolgreich durchgeführt werden kann, sind für jeden Patienten individuell angepasste Schritte nötig, um die
Mund-Nasen-Atmung und den Schluckvorgang zu sichern.   (→ Trachealkanüle, → Sekret-Management)

Trachealkanülen-
Management

 

Ein Tracheostoma ist eine zeitweise oder dauerhaft angelegte operatie Öffnung der Luftröhre (Trachea) nach außen, um die Atmung zu sichern. Mit einem Tracheostoma sind häufig der Verlust der Stimme und Schluckstörungen verbunden. Die Aufgabe des Logopäden bei Tracheostoma umfasst neben dem Trachealkanülen- und Sekret-Management auch mit dem Patienten bei Verlust der Stimme praktikable Möglichkeiten zur Kommunikation zu entwickeln und therapeutische Hilfe bei Schluckstörungen zu geben. 
(→ Trachealkanüle, → Trachealkanülen-Management, → Sekret-Management, → Schluckstörungen)

Tracheostoma

 

Unterstützte Kommunikation ist der Oberbegriff für alle pädagogischen oder therapeutischen Maßnahmen zur Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten von Menschen, die nicht oder kaum über Lautsprache verfügen. Damit sind Kommunikationsformen gemeint, die die Lautsprache ergänzen oder ersetzen. Neben Gebärden gehört dazu das Anwenden von Hilfsmitteln wie Bild- oder Symbolkarten, Kommunikationstafeln oder Sprachausgabegeräten.  (→ Deutsche Gebärdensprache, → Lautsprachbegleitende Gebärde)

Unterstützte
Kommunikation

 

Die Verbale Entwicklungsdyspraxie ist eine Entwicklungsstörung kindlichen Sprechens, insbesondere der Sprachbewegungsplanung infolge des Unvermögens, die Artikulationsorgane für geplante Äußerungen willkürlich und kontrolliert einzusetzen. Die deshalb mangelhafte Aussprache wirkt sich auf das gesamte, sich gerade entfaltende Sprachsystem aus. Es handelt sich dabei um eine Sprechstörung, das Sprachverständnis ist nicht betroffen. (→ McGinnis-Methode, → KoArt®, → Sprechstörung)

Verbale
Entwicklungsdyspraxie

 

 

 

 

 

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